Mit dem Ziel, bis 2030 eine 45-prozentige Reduktion des CO2-Fußabdrucks in allen Bereichen der Wertschöpfungskette zu erreichen (und CO2-Neutralität bis 2050), setzt der Automobilzulieferer Valeo auf die innovativen Initiativen und Technologien des Automatisierungsexperten SMC zur Einsparung von Druckluft. Das zugehörige Projekt startete bei Valeo in Frankreich, wird aber inzwischen auch an den internationalen Standorten des Unternehmens implementiert. Dabei ist es gelungen, den Druckluftverbrauch bei Blas- und Unterdruckanwendungen um ca. 50 % zu senken. Außerdem konnte durch die Verminderung des Drucks in den Produktionsbereichen auf 4 anstatt der üblichen 7 bar (wo dies möglich war) eine Drucklufteinsparung von 28 % erzielt werden – und das, ohne Abstriche bei der Effizienz.
Valeo begeht 2023 sein 100. Firmenjubiläum und arbeitet heute als weltweit führender, in 31 Ländern agierender Automobilzulieferer mit Fahrzeugherstellern überall auf der Welt zusammen. Der Erfolg des Unternehmens beruht auf innovativen Produkten und Systemen, die zur Vermeidung von CO2-Emissionen und Entwicklung des intuitiven Fahrens beitragen. Weltweit beschäftigt Valeo rund 103.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an 184 Produktionsstandorten und 64 Forschungs- und Entwicklungszentren.
Den CO2-Fußabdruck verkleinern
„Für unsere Werke überall auf der Welt legen wir eine Reihe von Werten fest, um unseren CO2-Fußabdruck letztlich auf null zu reduzieren“, erläutert François Lebreton, Group Segment Manager/Purchasing Manager – MRO-Teile bei Valeo. „Dieses ehrgeizige Programm, das wir Cap 50 getauft haben, steht für unsere Verpflichtung, bis zum Jahr 2050 CO2-neutral zu werden. Bis 2030 werden wir unsere Emissionen über die gesamte Wertschöpfungskette bei Valeo um 45 % gesenkt haben – und zwar einschließlich der Emissionen unserer Zulieferer, unserer eigenen operativen Aktivitäten und der Endnutzung unserer Produkte [im Vergleich zum Niveau von 2019].“
Auf dem Weg zur CO2-Neutralität will das Unternehmen die Emissionen aus eigenen operativen Aktivitäten um 75 % senken – von 1,1 auf 0,3 Mio. Tonnen CO2 (Scope 1 und 2). Um dieses ehrgeizige Ziel zu erreichen, sind Investitionen in Höhe von 400 Mio. Euro an den verschiedenen Standorten des Konzerns nötig. Durch diese Investitionen werden die 100 aktuell CO2-intensivsten Werke so ertüchtigt, dass sie bis 2030 zu „energieeffizienten Werken“ werden.
„Wir wollen jedes vorhandene Verbesserungspotenzial an unseren Produktionsstandorten prüfen und binden dabei auch unsere Zulieferer intensiv in unsere Bemühungen ein“, so Lebreton. „SMC ist hierbei ein hervorragender Partner, da SMC-Vertriebsteams direkt in den Werken mit unseren Teams zusammenarbeiten, um Optimierungspotenziale zu identifizieren. Sie schlagen neue Lösungen vor und haben auch das nötige Knowhow. SMC identifiziert sich komplett mit unserem strategischen Ziel der CO2-Neutralität.“
Weniger Druckluftverbrauch
Nur wenige Produktionsstandorte sind sich der Tatsache bewusst, dass etwa 20 % des gesamten Stromverbrauchs auf Druckluftanlagen zurückzuführen sind. „Hauptschuldige“ sind hier Gebläse mit über 40 % des gesamten Luftverbrauchs, während weitere 14 % auf Antriebe und 9 % auf Sauganlagen entfallen. Zudem haben die Fabriken heutzutage Leckageraten von 20–50 % durch schlecht gewartete Druckluftsysteme zu verzeichnen. Hier besteht beachtliches Verbesserungspotenzial, das schon durch die Auswahl eines bewährten und kompetenten Zulieferers in diesem Technologiebereich genutzt werden kann.
„SMC bietet zahlreiche Lösungen, mit denen sich Verbesserungen umsetzen lassen“, so Lebreton. „Alles begann mit einem lokalen Audit zur Messung unseres Druckluftverbrauchs und Identifizierung des richtigen Vorgehens für Korrekturmaßnahmen. Die Pro- und Contra-Entscheidungen richten sich dabei nach dem Return on Investment [ROI]. Mit der Technik von SMC wird der ROI oftmals innerhalb kurzer Zeitspannen erreicht, was bedeutet, dass Entscheidungen schnell für einzelne Werke oder – in manchen Fällen – sogar für einzelne Produktionseinheiten getroffen werden können.
Zwar waren die ersten Initiativen auf Frankreich beschränkt, doch ist die internationale Umsetzung bereits im Gange, wobei auf das weltweite Netzwerk lokaler Supportteams von SMC zurückgegriffen werden konnte.
Durch Einsatz von Spezialwerkzeug ist es SMC gelungen, Leckageraten von 10–30 % festzustellen und anschließend durch Reparaturen oder den Austausch von Komponenten wie Armaturen, Schläuchen, Dichtungen oder Filtern zu beseitigen. Und durch die Einführung innovativer Technologien konnte das Team den Druckluftverbrauch im Bereich der Blas- und Unterdruckanwendungen um etwa 50 % reduzieren. SMC bietet eine Vielzahl von Geräten, mit denen sich der Luftverbrauch im Vergleich zu herkömmlichen Alternativen senken lässt, darunter Schlagblaspistolen (87 % Reduzierung), Impulsblasventile (50 %) und Vakuumeinheiten (93 %).
Weniger Druck
Ein weiterer wichtiger Schritt nach vorne ist die Reduktion des Luftdrucks bei Valeo. Bei den meisten Industrieanlagen liegt der Betriebsdruck zwischen 6 und 7 bar. Durch Reduktion dieses Drucks sind allerdings erhebliche Energieeinsparungen möglich. Es wird allgemein davon ausgegangen, dass eine Druckreduktion die Leistung beeinträchtigt. Diese Aussage trifft sicherlich auf bestimmte Geräte zu – aber die meisten Arbeitsstationen funktionieren trotzdem normal weiter.
„Wir haben den Druck wo möglich reduziert, um Druckluft zu sparen“, erklärt Lebreton. „Außerdem läuft das System im Dauerbetrieb, um Unterbrechungen im Produktionsablauf und damit komplizierte Wiederanläufe zu vermeiden. Aus Werken, die mit dieser Strategie arbeiten, wurden keinerlei Effizienzprobleme gemeldet.“
Valeo hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, CO2-neutral zu werden – und ist mit Unterstützung wichtiger Technologiepartner wie SMC auf einem guten Weg, dieses Ziel auch zu erreichen. Das Unternehmen wird regelmäßig für seinen ganzheitlichen Ansatz zur nachhaltigen Entwicklung ausgezeichnet. So wurde Valeo im Jahr 2021 vom Magazin für nachhaltiges Wirtschaften Corporate Knights als nachhaltigstes Unternehmen im Automobilbereich und eines der 100 weltweit führenden nachhaltigen Unternehmen mit Börsennotierung eingestuft.