Die Robotik hat in den letzten Jahren einen Boom erlebt, da Arbeitsabläufe automatisiert werden, um die Produktivität zu steigern und dem Mangel an qualifizierten Arbeitskräften entgegenzuwirken. Roboter sind zudem sehr flexibel einsetzbar und ihr Preis ist in den vergangenen Jahren gesunken. Vorreiter ist die Robotec Solutions AG aus Seon im Kanton Aargau. Der Erfolg des Unternehmens beruht auf der Leidenschaft, der langjährigen Erfahrung und dem Know-how sowie der optimalen Technologie von verlässlichen Partnern.
Die Robotec Solutions AG entwickelt maßgeschneiderte Robotik Lösungen für eine Vielzahl von Branchen wie Medizintechnik, Chemie, Pharma, Logistik und Metallverarbeitung. Das Unternehmen wurde 1983 gegründet und leistet seither Pionierarbeit in der robotergestützten Automation in der Schweiz. Betritt man die Produktionsstätte in Seon, spürt man sofort die Leidenschaft für die Robotik. Der erste Satz von General Manager Nick Koch bringt es auf den Punkt: "Roboter sind unser Leben." Überall arbeiten Experten an Roboterarmen und Maschinensteuerungen oder an Computerprogrammierung, so auch beim jüngsten Projekt für eines der größten Pharmaunternehmen der Schweiz. Es geht darum, Spritzen zur Eigenbehandlung, sogenannte "auto-injectors", für die weitere Montage und Befüllung vorzubereiten. Die Herausforderung dabei? Pro Injektionsspritze gibt es nur eineinhalb Sekunden Zeit.
Die personifizierte Leidenschaft für die Robotik: General Manager Nick Koch der Robotec Solutions AG
Kevin Bossard (Design Engineer & Project Manager) bei Robotec Solutions AG, erklärt, wie die Maschine die Autoinjektoren handhabt
Der kleinste pneumatische Schwenkantrieb
Da die Injektorteile in Blistern mit sieben Reihen geliefert werden, dauert der gesamte Vorgang 10,5 Sekunden. In dieser Zeit werden die Teile aus den Blistern entnommen, um 15 Grad gedreht und dann weiterbefördert - und das alles auf kleinstem Raum. Vier Roboter, Förderbänder und weitere Geräte kämpfen um den Platz in einer Bearbeitungszelle. "Das erfordert kompakte Komponenten, die wir vorzugsweise direkt an den Roboterköpfen montieren", erklärt Kevin Bossard, Project Manager und Design Engineer bei Robotec Solutions AG. Am ersten Roboterkopf sind sieben Miniatur-Vakuumsauger in Reihe installiert, die die Injektorteile greifen und an pneumatische Schwenkantriebe übergeben. "Die Schwenkantriebe waren eine ganz besondere Herausforderung. Wir haben den gesamten Markt durchforstet und die kleinsten der Welt bei unserem Partner SMC gefunden", sagt Bossard. Nachdem die Teile gedreht wurden, werden sie wieder mit Vakuumsaugern entnommen und zur nächsten Bearbeitungsstation transportiert. Neben der Kompaktheit der Bauteile benötigt Robotec auch Komponenten mit integrierten Funktionen. Dies ist ein weiterer Grund, warum SMC für die Vakuumerzeugung gewählt wurde, die auf einer modularen Station (Insel) stattfindet, die aus den Vakuumejektoren, der Busanbindung und einem Überwachungssystem besteht - alles in einem Produkt und daher einfach zu beschaffen und in die Maschine zu integrieren.
Die Teile werden mit den kleinsten auf dem Markt erhältlichen pneumatischen Drehantrieben von SMC um 15 Grad gedreht.
Die Vakuumerzeugung (links) erfolgt über eine modulare Insel, in die Extruder, Bus Nodes und ein Überwachungssystem integriert sind
Versteckte Digitalisierung
Was man an der Maschine nicht sieht, ist die ganze Digitalisierung - Industrie 4.0. "Das ist alles im unteren, geschlossenen Teil versteckt", betont General Manager Koch. "Aber gerade diese Aufgaben, wie Verdrahtung, Programmierlogik und Datenanalyse, haben astronomisch zugenommen." Bei dem aktuellen Projekt war der Aufwand etwas höher, weil die Pharmaindustrie alles genau dokumentiert haben muss: unterschiedliche Zugriffsrechte auf die Maschine und eine Übersicht, wer wann was an den Einstellungen geändert hat. Robotec bildet eigenes Fachpersonal aus und "wir haben Experten mit mehr als 25 Jahren Erfahrung in der Roboter-Programmierung", sagt Project Manager Kevin Bossard stolz.
"Wir brauchen verlässliche Partner"
Nick Koch bestätigt jedoch, dass ohne Partner und Lieferanten nichts geht: "Wir stehen unter enormem Zeitdruck. Da ist es gut, dass wir uns auf zuverlässige Partner wie SMC verlassen können. Der Preis steht für uns nicht im Vordergrund, wir legen viel mehr Wert auf eine enge Zusammenarbeit und Zuverlässigkeit." Gerade in Zeiten globaler Lieferengpässe ist das für viele Industrieunternehmen ein neuer wichtiger Dreh- und Angelpunkt. Design Engineer Bossard indessen schätzt den lokalen Support und das breite Produktportfolio von SMC: Pneumatik, Vakuum, Sensoren und elektrische Antriebe aus nur einer Hand. Er hat bereits Ideen für das neueste SMC-Produkt, das Pneumatikventile und Vakuumejektoren auf einer modularen Insel mit Bus-Anschluss kombiniert. Gut möglich, dass Sie es schon bald in einem Roboter von Robotec Solutions wiederfinden werden.
4 Roboter auf engstem Raum unterzubringen ist die ultimative Herausforderung